City of People
Zum Zuckerhut an die Copacabana.
Brasilien ist so groß wie Europa. Da ist
es nicht weiter verwunderlich, dass auch die einzelnen Regionen sich sehr
voneinander unterscheiden. Genau wie in Europa. Laut einer Studie des
Worldwatch Institute aus dem Jahre 2016 existieren in Brasilien 234 Sprachen.
Anders als in Europa reicht jedoch eine Sprache aus, um sich mit den rund
170 Millionen Brasilianern zu verständigen. Egal, ob Sie in Boa Vista
im nördlichsten Bundesstaat Roraima oder 6.770 Kilometer weiter östlich
in Natal im Bundesstaat Rio Grande do Norte Ihr Kokosnusswasser in einer
kleinen Straßenbar bestellen: mit portugiesisch erhalten Sie immer das
richtige Getränk.
Die Christusstatue
Der
Strand der absoluten Superlative. Hier treffen sich die hübschesten
Mädchen und Jungs, hier zeigt man sich gegenseitig, was man hat.
Nirgendwo sind die Gegensätze zwischen arm und reich so nah beieinander
wie in Rio.
Copacabana
Die Favelas
(Armenviertel)
Eine von über 300 Favelas in Rio. Die meisten sind recht klein, aber die
größte, die Favela Rocinha, soll rund 150.000 Einwohner haben. Vielleicht
auch 200.000. So genau weiss das niemand. Mehrere Millionen Menschen leben
in Rio heute in Armenviertel, den sogenannten Favelas. In diesen Favelas
herrscht oftmals eine hohe Bandenkriminalität und Brutalität. Ohne ortsansässige
Begleitung sollte man sich als Tourist besser nicht in den Favelas umschauen.
Rein kommt man immer...
Die Bürgersteige in Rio und in anderen Städten Brasiliens
besitzen häufig ein Wellenmuster nach Lissabonner Vorbild. Nach einem
Erdbeben und verherenden Fluten des Flusses Tejo im Jahre 1755 wurde der
Hauptplatz in Lissabon zur Erinnerung an die Katastrophe mit einem solchen
Wellenmuster ausgelegt
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Rio
ist eine unvergleichbare Weltstadt -
absolut
sehenswert.(Carlo Conte)
Rio by night
Zitat eines Rio-Reisenden:
-"Wenn
Du einmal in Rio warst kommst Du immer wieder zurück!"
Bom Dia Daheimgebliebene!
Ich bin nun in Rio, eine der wohl bekanntesten Städte der Welt, Traum
aller Karnevalsjecken, erstes Reiseziel für reiche Singles und Stadt der
Erotik (wie mir der freundliche Herr im Reisebüro erklärte und mir einen
Katalog mit den besten Pornokinos in die Hand drückte). Tja, ich muss
wohl einen heruntergekommenen Eindruck gemacht haben...! Mein erster Eindruck
von Rio (und auch von Sao Paulo) war wie immer: Wie kann man nur in so
einer riesigen Stadt leben? Ich meine, ich kann mir ja vorstellen, in
Berlin zu leben, aber Berlin ist ja auch klein im Gegensatz zu diesen
Städten. Überall wimmelt es von Menschen, die Ärmeren liegen auf den Wegen
herum, die Reicheren sehen weg und die Allerreichsten lassen die Armen
von Ihren Bodyguards wegschaffen. In den ärmeren Vierteln türmen sich
die Papphäuser und Wellblech-Holzhütten, dann kommen die Ziegelsteinhütten,
danach die besseren, grafittibeschmierten Häuser, vor denen sich der Müll
stapelt (und in denen sich meistens die Hotels meiner Preisklasse befinden,
dann kommt das Centro, dann die Oberemittelschicht, dann die Oberschicht,
dann die Touristenklasse (Copacabana) und schliesslich die Luxusvillen,
die ich leider in Rio nicht zu Gesicht bekommen kann, da die Polizei mich
wohl für zu gefährlich hält (tatsächlich hatte ich keinen Zutritt und
wurde gebeten, doch wieder in die Innenstadt zu fahren). In ¨einem Viertel¨
Catete gibt es kleine, schmutzige Bars mit brasilianischer Musik, viele
Buffetrestaurants (das ist wohl der Renner in Brazil, man nimmt sich soviel
man will und das wird dann gewogen und man bezahlt einen Betrag (per Gramm!)
und auch ein paar Banken. Dort war ich dann auch gestern, nach Öffnungsschluss,
um meine Mastercard erneut zu testen, und es war das erste Mal, das ich
meinen Brustbeutel benutzte. Wie ich dann also gerade meine Karte ziehen
wollte, öffnet sich die Banktür und drei Security-Männer mit einem Geldsack
kommen herein, blicken auf meine Hand im Kragen, ziehen ihre sehr großen
Pistolen, der mit dem Geldsack springt zur Seite, zielen auf mich und
schreien irgendetwas. Ich war etwas geschockt, denn sie schienen sehr
nervös zu sein und sagte nur leise: Tranquilo,tranquilo (ruhig,ruhig)!
um sehr, sehr vorsichtig meine Mastercard zu ziehen. Die Männer entspannten
sich, einer grinst und sagt auf englisch: Normally I'm not waiting! Dann
verschwinden sie und lassen mich grübelnd zurueck! Was er wohl mit "not
waiting" meinte? So, das war das gefährlichste in Rio und S.Paulo bisher,
heute war ich mal wieder im Meer, an der Copacabana, habe die Riesenstatue
von Christus gesehen (aber nur aus der Ferne, da mir 20 Real zu teuer
waren), den Zuckerberg (auch nur von unten) und ein paar Kathedralen und
Geschäfte.
( Tim K.)
Blick
vom Zuckerhut auf das Häusermeer der Copacabana.
Der knapp fünf Kilometer lange Strand gehört zu den
berühmtesten der Welt
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Geschichte:
Entdeckt am 1. Januar 1502 durch portugiesische Seefahrer, die den Eingang
der Bucht Guanabara für die Mündung eines Flußes hielten(Rio).....sechzig
Jahre später als französiche Händler auf der Suche nach
brasilianischem Pau-Holz, der Gegend um Rio Routinebesuche abstatteten,
etablierte die portugiesische Krone die Stadt Sao Sebastiano do Rio de
Janeiro. Nach 2-jährigen blutigen Kämpfen wurden die Franzosen
vertrieben und Siedler begannen mit der Kultivierung der umgebenden Ländereien.
Am Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Bedeutung der Stadt rasch größer
und die Bevölkerung wuchs sehr schnell an, nicht zuletzt weil Rio
der wichtigste Umschlagplatz und Hafen für die Diamanten und Goldminen
aus `Minas Gerais` war. 1763 wurde die Kolonialhauptstadt Brasiliens von
Salvador Bahia im Norden in den Süden nach Rio verlegt. 1808 als
Napoleons Armeen mit der Invasion Portugals begannen wurde die Entscheidung
getroffen den Monarchen und sein Gefolge nach Rio de Janeiro zu verlegen,
wo er bis 1821 bleiben sollte. Während dieser Zeit wurde Brasilien
im Status von einer Kolonie zum selbstständigen Königreich neben
Portugal ernannt. Mit der Ernennung der Unabhängigkeit wurde Rio
zur Hauptstadt des neuen Königreiches. Die Stadt wurde zum Wirtschaftsstandort
und die Bevölkerung wuchs bis 1891 auf über 500.000 Bürger
an. Rio zählte schon damals zu den größten Städten
der Welt. Die Stadt wuchs weiter, ganze Berge wurden entfernt oder bewegt,
Buchten bereinigt und Wolkenkratzer konstruiert. Mit dem Entwurf der Retortenstadt
Brasilia in 1960, wurde Rio als Hauptstadt abgelöst. Noch heute gibt
es eine rege Diskussion, ob der Transfer der Regierung ins neue Brasilia
der einstigen Haupt- und Weltstadt Rio gut getan hatte oder nicht! Die
zweitgrößte Stadt Brasiliens, Rio, bleibt in jedem Falle die
heimliche Hauptsstadt, insbesondere in kultureller Hinsicht.
Rio hat eine geradezu majestätische Schönheit, eine einmalige
Lage und unbeschreibliche Aura, die von der Bucht über die Strände,
zwischen den cuevas und Hängen schroff ansteigender Berge einzigartig
ist auf unserem Planeten. Weltberühmt natürlich auch die Karnevals-Sessionen,
die die ganze Stadt für drei volle Tage, in ein einzigen Tanz versetzen.
Rio hat ca. 5.75 Mio. Einwohner (Stand 09/2008).
Der berühmte Zuckerhut (Pão de Açucar) vom Strand
des Stadteils Flamengo aus gesehen
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Der
Sport in Brasilien:
Sport ist in einem Land der Leidenschaft natürlich sehr gefragt.
Die Nationalhelden
werden stets sehr verehrt und gefeiert. Die brasilianische Fußballnational-mannschaft
ist als zig-facher Weltmeister natürlich erste Sahne. Einzig die
Formel-1 konnte die Massen bisher gleichfalls stark begeistern. Weitere
Sportarten wie z.B. Basketball sind in Brasilien sehr populär.
Ronaldo
Natürlich hat der `König` Fußball
einen riesigen Stellenwert in Brasilien. Spieler wie Ronaldo,
Luzio, Roberto Carlos oder Pele
waren und sind absolute internationale Superstars. Tennis-As Gustavo
Kuerten aus Florianopolis mischte im internationalen Tenniszirkus
mit. Nicht zu vergessen die großen Formel 1 Fahrer Brasiliens, allen
voran der dreimalige Weltmeister Ayrton Senna,
der bei einem tragischen Rennunfall am 01.Mai 1994 in Imola (Italien)
verunglückte und ein regelrechter Nationalheld war und für viele
noch immer ist.
Ayrton Senna
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